Der 88. Hilfsgütertransport der Alb – Donau Rumänienhilfe e.V.

Reisebericht von Elke Walz

Seit vielen Jahren kenne ich Herrn Wiedemann und unterstütze die Arbeit der

Alb- Donau Rumänienhilfe aus Dürmentingen.

Aus dem lang gehegten Wunsch heraus, einmal mit zu erleben, was die Rumänienhilfe

alles leistet, konnte ich den letzten Hilfsgütertransport begleiten. Schon Wochen vor der Fahrt erhielt ich den detaillierten Ablauf des Transportes. Die Vorbereitung ist sehr aufwendig und zeitintensiv. Angefangen über die Erstellung von offiziellen Papieren, das Einsammeln von Hilfsgütern, oft verbunden mit Fahrten bis in den Schwarzwald, bis zum effektiven Verladen der Artikel. Die verantwortlichen Herren Wiedemann und Rausenberger investieren viel Freizeit in diese humanitäre Arbeit, die sie im Ehrenamt ausüben.

Mit einem vollgeladenem Lieferwagen und Anhänger ging es auf große Fahrt. Diese führte uns über München, Wien und durch Ungarn. Die Kontrolle der Einreisepapiere an der rumänischen Grenze war problemlos, doch merkte man bereits nach wenigen Kilometern, dass man in eine andere Welt gefahren war. Klapprige Pferdefuhrwerke und alte Autos waren auf den zum Teil sehr schlechten Straßen unterwegs. Die Sonne war unser Begleiter, und so lies sich die lange anstrengende Fahrt mit vielen verschiedenen Eindrücken ertragen. Angekommen bei unserer Übernachtungsmöglichkeit in Balc, wurden wir herzlich von der Familie unserer Dolmetscherin empfangen. In einem einfachen aus Lehmziegel gebauten Haus und bitterer Armut, durfte ich die große Gastfreundschaft der Menschen erfahren.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Marghita, einer größeren Stadt im Bezirk Bihor.

Unser Ziel war die Caritas Station und das dazugehörige Pflegeheim, welches hauptsächlich von der Alb-Donau Rumänienhilfe unterstützt wird. Wir wurden von Herrn Kiss, dem Leiter, und seinem Team freudig empfangen. Mit Hilfe der jüngeren und kräftigen Heimbewohner machten wir uns sofort ans Entladen unserer Hilfsmittel wie Hygieneartikel, Windeln, Medikamente, Lebensmittel, Haushaltgegenstände, sehr gut erhaltene Kleidung und einen Fernseher. Es rührte mich, die Freude in den  Augen der Menschen zu sehen, die mit den mitgebrachten Sachen glücklich gemacht wurden. Mit tausendfachem Dank wurden wir überschüttet und unsere Dolmetscherin Frau Godza hatte sehr viel tun, alle meine Fragen

zu übersetzen und zu beantworten.

Danach zeigte uns Herr Kiss die Räumlichkeiten des Pflegeheims und erklärte wie überlebenswichtig die Hilfe der ADRH für die Einrichtung ist. Unter den vielen Dingen, die die Rumänienhilfe seit Jahren gespendet hat, konnte ich auch Krankenbetten aus Riedlingen erkennen. Trotz vieler Mühe und Umständen über die Jahre ist es gelungen dort gezielt Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Aktuell werden 26 Heimbewohner, zum Teil bettlägerig oder behindert, versorgt. Mittags  erhalten rund 40 Kinder eine warme Mahlzeit und können Schularbeiten machen. An alte Menschen, die noch zu Hause leben können, wird essen ausgeliefert.

Bei einem Spaziergang durch Marghita, habe ich erfahren, dass es nur drei mal am Tag für etwa eine Stunde Wasser aus der Leitung gibt. Die übrige Zeit ist die öffentliche Wasserversorgung wegen Sparmaßnahmen abgestellt. Ich habe Menschen gesehen, welche in Müllcontainern nach Essbaren gesucht haben und verschimmeltes Brot gegessen haben. Dies war einer der bewegendsten Momente, gehört doch Essen bei uns zu den selbstverständlichen Dingen des Alltags.

Am Nachmittag und am nächsten Tag besuchten wir bedürftige Familien. Etliche wohnen mit mehreren Kindern und Großeltern in einer kleinen Kate mit zwei Zimmern auf engstem Raum. Trotz erbärmlicher Armut waren die Menschen uns gegenüber sehr offen und zeigten uns, unter welchen Umständen sie leben. Eine Familie hat einen mitgebrachten Kühlschrank erhalten, für einen schwer behinderten jungen Mann wurde ein Nachtstuhl besorgt. Decken, Bettwäsche, Babykleidung und warme Kleidung wurden ebenso gezielt verteilt. Kinder freuten sich über Schokolade und bedankten sich mit einem Küsschen auf die Wange

Unterwegs begegneten wir vielen Menschen, die von der ADRH bereits Hilfe erhalten haben. Heute sehe ich, dass es noch viel zu tun gibt, um den Ärmsten der Armen ein etwas lebenswerteres Leben zu ermöglichen. Auf der achtzehn Stunden dauernden Heimfahrt überdachte ich das Erlebte und kam zu der Erkenntnis, dass meine Eindrücke durchwegs positiv waren und die Arbeit der Rumänienhilfe in jedem Fall weiter tatkräftig unterstützt werden muss. Bitte helfen auch Sie mit, damit das Engagement der Initiatoren Wiedemann und Rausenberger mit ihren vielen Helfer im Hintergrund weiter fortgeführt werden  kann.

 

Kontaktdaten:  Alb Donau Rumänienhilfe e.V.  Tel. 07026-60 0060

Bankverb.: Konto 41 700 007 bei der Volks und Raiffeisenbank Riedlingen

Bankleitzahl 654 915 10  oder: www.adrhev.de

2010.11.12_Schw_Zeitung